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Fünfter deutscher Champions-League-Startplatz in Reichweite

19. April 2024

Der deutsche Vereinsfußball ist auf einem guten Weg. Geht es so weiter, könnten in der kommenden Saison fünf statt bisher vier Bundesligisten in der Champions League spielen. Im besten Fall sogar sechs.

Spieler von Bayer Leverkusen bejubeln ein Tor.
Jeremie Frimpong (2.v.l.) freut sich im Spiel bei West Ham über seinen Treffer für Bayer LeverkusenBild: Paul Chesterton/Focus Images/Sipa USA/picture alliance

Der frisch gebackene deutsche Fußball-Meister Bayer Leverkusen hat das Halbfinale der Europa League erreicht und damit dazu beigetragen, dass Deutschland einen großen Schritt auf dem Weg zum fünften Startplatz in der Champions League machen konnte. Nach dem 2:0-Erfolg im Hinspiel reichte das 1:1 der Werkself beim englischen Klub West Ham United, um in die Runde der besten Vier einzuziehen. Damit festigte die Bundesliga im UEFA-Ranking der laufenden Saison den zweiten Platz und konnte den Vorsprung auf England sogar noch etwas vergrößern.

Deutschland hat 17,929 Punkte auf dem Konto und noch die drei Teams Bayern München, Borussia Dortmund und eben Bayer 04 im Europapokalrennen: Bayern und der BVB in der Champions League, Leverkusen in der Europa-League. Italien liegt vorn mit 19,429 Zählern, hinter der Bundesliga auf dem dritten Platz steht England mit 17,375 Punkten.

Bundesliga gegen Premier League

Im Duell mit der Premier League sind die deutschen Klubs im Vorteil, denn mit Aston Villa in der Conference League ist nur noch ein englischer Verein im Titelrennen. In der Champions League schieden Manchester City gegen Real Madrid und der FC Arsenal gegen den FC Bayern im Viertelfinale aus. Der FC Liverpool scheiterte in der Europa League an Atalanta Bergamo, und West Ham United zog jetzt gegen den deutschen Meister den Kürzeren.

Liverpool-Coach Jürgen Klopp (l.) gratuliert Atalanta-Trainer Gian Piero Gasperini zum WeiterkommenBild: Jonathan Moscrop/CSM via ZUMA Press/picture alliance

Somit fehlen München und Dortmund in der Champions League sowie Leverkusen in der Europa League nur noch insgesamt zwei Siege oder vier Unentschieden, um Platz zwei für die Bundesliga im UEFA-Ranking abzusichern. Bei einem Punkte-Gleichstand am Saisonende würde England den Platz aufgrund der Vorjahresergebnisse bekommen.

Reine Mathematik

Die Punkte errechnen sich wie folgt: Pro Sieg gibt es zwei Punkte, jedes Remis bringt einen Punkt, jedes Weiterkommen einen weiteren. Alle erspielten Ranglistenpunkte werden durch die Zahl der im Europapokal gestarteten Klubs eines Landes dividiert. Sieben deutsche Vereine waren in dieser Saison international startberechtigt, jeder erspielte Ranglistenpunkt entspricht also 0,143 Punkten. Bei der mit acht Teams gestarteten Premier League sind es 0,125 Punkte.

Die Teilnehmerzahl der Champions League wird zur kommenden Spielzeit von 32 auf 36 Vereine erhöht. Zwei der vier neuen Plätze werden an die Nationen mit dem besten Abschneiden in internationalen Wettbewerben dieser Saison vergeben. Borussia Dortmund würde aktuell als Bundesliga-Fünfter von einem fünften deutschen Startplatz profitieren.

Wunschvorstellung

Im besten Fall könnten in der kommenden Saison aber sogar sechs deutsche Klubs in der Königsklasse vertreten sein. Das wäre der Fall, wenn die Bundesliga im Ranking am Ende vor England liegt, der BVB die Champions League gewinnt und in der Meisterschaft maximal Fünfter wird. Denn als Titelverteidiger hätte Dortmund 2024/25 im höchsten europäischen Wettbewerb ein garantiertes Startrecht.

Wichtig für die Rangliste: Deutsche Erfolge im EuropapokalBild: Bernd Feil/M.i.S./IMAGO

Übrigens stellt Deutschland mit den Bayern, dem BVB und Bayer 04 erstmals seit 29 Jahren drei Halbfinalisten im Europapokal. In der Saison 1994/95 waren es ebenfalls diese drei Teams, die die Bundesliga international vertraten. Die Münchener spielten in der Champions League, Dortmund und Leverkusen im Europa-League-Vorgänger UEFA-Pokal. Den Titel holte damals keiner von ihnen, alle drei Klubs schieden im Halbfinale aus.

Das soll sich diesmal nicht wiederholen: Bayer 04 bekommt es nun mit der AS Rom zu tun. Die Bayern spielen gegen Real Madrid, Borussia Dortmund gegen Paris St. Germain.

ck/sn (dpa, sid)